Kaleidoskopartig wird alles hier zum Todesboten : Die sogenannten “Romeo”- Agenten, die in der Zeit des Kalten Kriegs Beziehungen oder sogar Ehen mit westdeutschen Frauen in Schlüsselpositionen eingingen, um, wenn die Zielperson keine Informationen zu bieten hat, wieder spurlos zu verschwinden. Die innere Stimme des Auftragsmörders aus dem Film Noir The Blast of Silence, die auch noch nach dem Tod ihres Protagonisten, weiterspricht. Der Regen aus Macbeth. Die Kaufhäuser, die Straßen, das tägliche Leben, die Gedanken, das Bett – alles. Wie in einem Gelübde skizziert der Text ein radikales Frauenporträt, indem die Protagonistin als Störfaktor einer genormten Gesellschaft die Studie ihres eignen Todes unternimmt. Wie in einer Fuge soll der 2-seitige Text zur Grundlage eines performativen Theaterabends werden, indem die Prosa von Christoph Nussbaumeder wie ein variierter und immer wieder remixter Song zum Ohrwurm wird. Die im Text anskizzierten Zitate oder Figuren werden weiter gesponnen, Fremdtexte aus Peoplezeitschriften, Texte von Ulrike Meinhof, Stellen aus Macbeth und Fragmente berühmter Liebesfilme werden in die Rollenspiele der Schauspielerin Anne-Victoire Metzler einfließen und den Zusammenstoß radikalen, politischen Engagements und der Welt der Unterhaltungskultur provozieren.
regie und bühne Hauke Lanz
mit Anne-Victoire Metzler
dramaturgische kollaboration Charlotte Hébert
assistentin für bühnen-und kostüm bild Elisabeth Junck
produktions-und gasielleitung Karine Liviero